Ein ganz und gar närrischer Seniorennachmittag in der Sozialstation mit zwei Veitshöchheim-Lied-Uraufführungen

 

Veranstaltung – Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat lädt die Sozialstation zu einem geselligen Seniorennachmittag ein. Das nicht für das Klientel der sozialen Einrichtung offene Angebot soll auch den nicht mehr selbstständig mobilen Senioren im Ort die Möglichkeit geben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Der pensionierte Mittelschullehrer Günther Stadtmüller erstellt und moderiert für den etwa 20köpfigen Personenkreis immer für ein abwechslungsreiches Programm und übernimmt bei Bedarf auch den Fahrdienst.Ganz im Zeichen der Narretei stand nun das letzte Treffen am Donnerstag, wie könnte es an Weiberfasching auch anders sein, zu dem die meisten der 70 bis 93 Jahre alten Senioren und Senorinnen sich ein närrisches Outfit verpasst hatten.

Günther Stadtmüller, der im Ort einen Namen als exzellenter Kabarettist und Theaterregisseur hat, schlüpfte in die Rolle des Sitzungspräsidenten und versprühte voller Elan sogleich eine heitere Stimmung.

Sein Freund und früherer Lehrerkollege Ernst Kinzkofer erwies sich als toller Keyboard-Spieler, der den Part der Sitzungskapelle übernahm.

Es wurde zu Faschingsmedleys viel geschunkelt und gesungen, so auch nach der Schneewalzer-Melodie das Lied “Veitshöchheim schunkelt” nach dem Text von Heinz Zott.

Viel Schwung in die Fete brachte die seit einem Jahr in der Sozialstation beschäftigte Betreuungsassistentin Heike Hufen-Schulze, die nicht nur die Senioren zum Mitschunkeln animierte, sondern sogleich auch ihren in den Raum kommenden Kollegen zu einem Tänzchen einlud und natürlich, wie es an Weiberfasching Brauch ist, mit Vergnügen Stadtmüllers Krawatte abschnitt.

Überhaupt steht das Singen bei den 14tägigen Treffen hoch im Kurs, verfügt ein jeder Gast über eine Mappe mit bereits 31 Liedtexten. Dazu gehört auch die in der Runde lautstark gesungene Erkennungsmelodie des Ortes “Komm mal zu uns nach Veitshöchheim” nach der Melodie “Am Rande von Rio”.

In seinem Gepäck hatte Stadtmüller nun noch zwei weitere von ihm getextete Lieder für die Mappe, die er als Weltneuheiten und neue Lieder auf Veitshöchheim ankündigte.

Die Senioren-Sänger und -Sängerinnen waren sogleich Feuer und Flamme, die beiden neuen Lieder, zum einen nach der Melodie “So lang der alte Peter …”  und zum anderen nach der Rumba-Melodie “Habanero” anzustimmen, was auf Anhieb klappte. Wie der Liedtexter sagte, möchte er diese beiden Kreationen mit seinem Senioren-Chor entweder beim gemeindlichen Seniorennachmittag nach der Sommerpause oder beim nächsten Neuahrsempfang der Öffentlichkeit präsentieren. Bis dahin haben alle noch viel Zeit, die neuen Lieder zu üben.

Aber auch die Gehirnzellen trainiert Stadtmüller bei jedem Treffen in der Runde mit einem Ratespiel. Dieses Mal hatten die beiden Teams links und rechts von ihm am großen Tisch im Wettstreit Faschingsbegriffe zu erraten.

Und auch die Senioren beteiligten sich mit eigenen humorvollen Beiträgen am Programm. So wartete nicht nur der Sitzungspräsident mit einer Büttenrede auf. Helmut Reim trug den Brief des türkischen Gastarbeiters Ali an seine Suleika vor, in dem dieser feststellt: “Deutschland ist das schönste Land der Welt, wo man für Faulheit kriegt noch Geld.”

Mit freundlicher Genehmigung: Dieter Gürz